vielen Dank für das ausführliche Feedback. Leider kann ich keinen Aspekt teilen. Ich habe das mal in blau zu begründen versucht:
Hallo zusammen
Zum Anfang hin, das Sensititivitätsmodell ist wirklich sehr komplex
kompliziert und erfordert eine geraume Zeit der Einarbeitung. Dagegen ist der Modeler wirklich leicht verständlich und schnell zu bedienen, das gleiche gilt für die KNOW-WHY-Methode. Trotzdem stellen sich mir einige Fragen zu dem Paper und zu dem Modeler:
1. Theoretisch besteht natürlich die Möglichkeit des "Durch-0-Teilens". Ein klarer methodischer Fehler in dem Ansatz von Vester. Allerdings denke ich nicht das dies in der Praxis oft vorkommt.
bei allen exogenen Faktoren - also gerade auch bei Maßnahmen Auch auf das im Paper bezogene Beispiel muss ich sagen, dass ich die Einflüsse falsch bewertet sehe. Denn die Einflussmatrix zeigt alle potentiellen Einflüsse an. Hat die Motivation der Mitarbeiter keinen Einfluss auf Innovationen? Ich denke doch, denn motivierte Mitarbeiter arbeiten stärker daran Innovationen zu entwickeln. Genauso der Gewinn, welcher in die F&E gesteckt werden könnte und somit zu Innovationen führen kann.
darum ging es nicht - es sollte wenig kompliziert bleiben und es wird ja auch im Paper gesagt, dass etliche Einflüsse und Faktoren fehlen2. Warum können in der Gewichtungsmatrix des Modelers Einflüsse mit unterschiedlichen Vorzeichen vorzeichenfrei aufsummiert werden.
jeder Mensch hat eine gute und eine schlechte Seite - heisst er ist vielleicht zur Hälfte gut, und zur Hälfte schlecht. Ist er damit Null?Dadurch spielt das Vorzeichen keine Rolle mehr und es wird immer nur von positiven Einflüssen ausgegangen.
nein Bezogenen auf die Kritik an der Einflussmatrix von Vester muss ich sagen, dass diese garnicht das Ziel hat die Richtung der Einflüsse anzugeben, sondern nur die Stärke des Einflusses. Die Richtung wird erst später anhand von Wirkungsgefügen untersucht. So kann also eigentlich gesagt werden, das bei diesem Aspekt kein Unterschied zwischen den beiden Tools besteht.
na immerhin schon der, dass der MODELER das nicht "erst später" verlangt
3. Die Relativierung der Einflüsse in der Gewichtungsmatrix lässt einen guten Vergleich zwischen den Faktoren zu, ist meines Erachtens jedoch wesentlich schwieriger als die bloße Aussage über die Stärke des Einflusses wie bei Vester. Woher weiß man denn ob eine Wirkung 70% oder 78% beträgt?
wenn nicht in diesem Paper so deutlich so doch in fast allen anderen der Hinweis, dass der große Vorteil in der nur groben Gewichtung - frei von so kleinen Unterschieden - liegt. Nur habe ich wie beschrieben die Möglichkeit, stark von noch stärker zu unterscheidenWeiterhin wird bei nicht Erreichen von 100% gesagt, dass entweder die Einflüsse angepasst werden müssen oder aber exogene Faktoren nicht beachtet wurden. Doch gerade der zweite Fall ist thematisch falsch, da dadurch nicht das betrachtete System im Ganzen wieder gespiegelt wird und somit wichtige Faktoren, welche Einflüsse auf das System haben, nicht beachtet werden und somit ggf. falsche Schlüsse gezogen werden können.
Nun, das ist falsch! Auch Vester zieht Systemgrenzen - anders ginge es nach Chaostheorie, Gaia etc. auch nicht4. Die Aussagen der Rollenverteilung im System bei Vester können meiner Meinung nach auch ohne Quotient und Produkt aus AS und PS getroffen werden. Es werden einfach nur AS und PS auf den Achsen aufgetragen. Der Quotient und das Produkt verdeutlichen diese Aussagen nur stärker.
nun, das sieht Vester nicht ganz unberechtigt anders. Noch einmal nachlesen ...?!
5. Bei der Erkenntnismatrix bleibt es mir rätselhaft, wie die quantitativen Werte der Einflussänderung pro Zeiteinheit berechnet werden. Dadurch ist es mir eigentlich nicht möglich dazu eine Aussage zu treffen, sondern nur der Vergleich von Faktoren kann vollzogen werden.
ist der Vergleich nicht auch eine Aussage - sogar die entscheidende, wenn ich Risiken und Maßnahmen identifizieren muss? .... Wie wird die Einflussänderung pro Zeiteinheit berechnet und steht dies nicht eigentlich im Gegensatz zum qualitativen Modeln wo auf komplexe Berechnungen verzichtet werden soll?
... und ist es eben nicht doch der Verzicht auf komplexe - besser komplizierte - Berechnungen bzw. der Verweis, dass diese nur in einem richtigen System Dynamics Modell erfolgen sollten in dem Paper deutlich geworden, und der bloße Vergleich der Einflussänderung je Zeiteinheit aufgrund von Wirkungsschleifen der Verzicht, die gewollte und nützliche Unschärfe?
Die Berechnung lässt sich am Mini-Beispiel der Homepage schon nachvollziehen - und dennoch geben wir sie nicht preis Gespannt auf die Antwort und auf die weitere Diskussion (ein wirkliches interessante Thematik)
Das Paper ist nicht ganz einfach - aber das ist Vester mit den etlichen Schritten, die man gehen muss, um nur annähernd an den MODELER heranzukommen auch nicht. Keine Berechnung der Bedeutung der jeweiligen Schleifen, keine differenzierte Gewichtung, keine relative Aussage usw.....
Putzig ...Mit freundlichen Grüßen
Markus Welzel